Dem Föhnsturm folgte gestern und in der vergangen Nacht in den Alpen ein Wintereinbruch bis in tiefe Lage, im Süden stauen sich seit Montag die Regenwolken - das Resultat sind gewaltige Niederschlagsmengen
Eine turbulente, und wie sich herausstellt, leider auch tragische Wetterwoche! Am Montag und Dienstag tobte in den Alpen noch ein veritabler Föhnsturm, dazu gab es in den entsprechenden Tälern noch Temperaturen um 20 Grad. 36 Stunden später zeigt sich ein ganz anderes Bild, in vielen Tälern der Alpennordseite liegt Schnee. Durch den kräftigen Regen und die daraus resultierende Niederschlagsabkühlung sank die Schneefallgrenze am Mittwochabend allmählich bis in tiefe Lagen, während der Nacht schneite es weiter. In der Folge gab es heute Morgen für viele ein winterliches Erwachen, Verkehrsprobleme inklusive. Die Schneemengen variieren stark, aktuell liegen in den tiefen Tallagen zwischen 1 und 10 Zentimeter Schnee. Am meisten fiel im Urner-, Glarner- und Sarganserland, sowie im Churer Rheintal. Auf den Bergen kam es zu einem erheblichen Neuschneezuwachs, aktuell liegen zwischen dem Südwallis, in der Gotthardregion und weiten Teilen Graubündens zwischen einem und zwei Meter Schnee. Durch den lange Zeit kräftigen Wind kam es zu erheblichen Verfrachtungen und grossen Triebschneeablagerungen. Die Lawinenstituation ist akut!
Im Stau der Alpensüdseite schüttete es auch gestern wie aus Kübeln, zur Stunde bilanzieren wir Spitzenwerte von 274 Liter Regen pro Quadratmeter. Heute Vormittag regnet es weiter, hauptbetroffen ist nun vor allem das Sottoceneri. Die Gefahr von Erdrutschen und Vermurungen bleibt gross. Am Nachmittag lassen die Niederschläge nach, in Summe kommen wir aber wohl in die Nähe der 300-Liter-Marke!

Abb. 1